UnGemach
gezeichnete Stop-Motion-Animation, 2009/10
Die Arbeit UnGemach bestehet aus drei zusammengehörenden kurzen Sequenzen (gezeichnete Stop-Motion-Animationen, Kohle- und Kreidezeichnungen auf Papier, jeweils ca. 1 min., unterlegt mit Klängen), die gleichzeitig und jeweils als Schleife ablaufen und im Raum zur Installation werden. Die Arbeit wurde zum ersten Mal im Januar 2010 in meiner Bachelor-Abschluss-Ausstellung in der Medienwerkstatt des Kunst-instituts der Universität Greifswald gezeigt. Die einzelnen Animationen erzählen von möglichen Formen des Lebens im Un-Gemach. Das Un-Gemach stellte im Mittelalter das unterste Verlies dar, eine Gefängniszelle, die nicht hoch genug war um aufrecht darin zu stehen und nicht breit genug um ausgestreckt darin zu liegen. In jeder Animation ist eine Figur zu sehen, die sich in einem quadratischen (in der Vorstellung kubischen) Raum bewegt, der ein Un-Gemach für sie darstellt.
Sie richten und richten von Albert Camus (in Nitschke, Horst: Ich suche Menschen, Geschichten und Szenen von der Suche nach Menschlichkeit, J.F. Steinkopf Verlag GmbH, Stuttgart 1977). Camus schreibt darin über die Möglichkeiten im Un-Gemach zu leben: „Man mußte sein Glück im Winkel suchen und diagonal leben. Der Schlaf war ein Kauern, das Wachen ein Fallen.“ (ebd.: 34) In der dreiteiligen Animation entsteht eine Verbindung der Darstellung eines möglichen Lebens im Un-Gemach mit Gefühlen, wie sie in der Idee des Absurden bei Camus auftauchen. Das immer neue Bewusst-werden einer absurden Situation durch die Figur und der Umgang mit dieser Situation (dem Raum) stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Die Grundstimmung in den Sequenzen ist nicht von reiner Tragik geprägt, sondern auch von einer Verkehrung dieser - in die Tragikomik.
Die drei Animationen werden auf drei Monitoren präsentiert, die jeweils auf einem Podest stehen. Die Po-deste sind über drei Seiten (U-förmig) in einer quadratischen Grundfläche angeordnet, so dass der Betrach-ter von der vierten, freien Seite auf alle drei Bildschirme sehen und sogar in die Mitte der Animationen treten kann.
Ästhetisch orientiert sich diese Arbeit an den Filmen des Künstlers William Kentridge. Zwar sind die Zeich-nungen hier, anders als bei Kentridge, nicht detailliert, sondern stattdessen sehr verinfachte, mit wenigen Strichen angefertigte Bilder die sich so auf das Wesentliche konzentrieren, doch ist die Technik sehr ähnlich. Mit Kohle wird auf Papier ein Bild gezeichnet und dann auf demselben Blatt verändert. Die nur ausradierten, aber dadurch nicht vollständig gelöschten alten Zeichnungen sind immer auch Teil des aktuellen Bildes. Indem die verschiedenen Stadien dieser Zeichnung fotografiert werden, entsteht ein Stop-Motion-Film.
In jeder der drei kurzen Animationen ist eine Figur zu sehen, die sich von den jeweils anderen beiden nur durch die Farbe des Hemdes unterscheidet, mit dem sie bekleidet ist (in Animation 1: oranges, 2: blaues,
Sie richten und richten von Albert Camus (in Nitschke, Horst: Ich suche Menschen, Geschichten und Szenen von der Suche nach Menschlichkeit, J.F. Steinkopf Verlag GmbH, Stuttgart 1977). Camus schreibt darin über die Möglichkeiten im Un-Gemach zu leben: „Man mußte sein Glück im Winkel suchen und diagonal leben. Der Schlaf war ein Kauern, das Wachen ein Fallen.“ (ebd.: 34) In der dreiteiligen Animation entsteht eine Verbindung der Darstellung eines möglichen Lebens im Un-Gemach mit Gefühlen, wie sie in der Idee des Absurden bei Camus auftauchen. Das immer neue Bewusst-werden einer absurden Situation durch die Figur und der Umgang mit dieser Situation (dem Raum) stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Die Grundstimmung in den Sequenzen ist nicht von reiner Tragik geprägt, sondern auch von einer Verkehrung dieser - in die Tragikomik.
Die drei Animationen werden auf drei Monitoren präsentiert, die jeweils auf einem Podest stehen. Die Po-deste sind über drei Seiten (U-förmig) in einer quadratischen Grundfläche angeordnet, so dass der Betrach-ter von der vierten, freien Seite auf alle drei Bildschirme sehen und sogar in die Mitte der Animationen treten kann.
Ästhetisch orientiert sich diese Arbeit an den Filmen des Künstlers William Kentridge. Zwar sind die Zeich-nungen hier, anders als bei Kentridge, nicht detailliert, sondern stattdessen sehr verinfachte, mit wenigen Strichen angefertigte Bilder die sich so auf das Wesentliche konzentrieren, doch ist die Technik sehr ähnlich. Mit Kohle wird auf Papier ein Bild gezeichnet und dann auf demselben Blatt verändert. Die nur ausradierten, aber dadurch nicht vollständig gelöschten alten Zeichnungen sind immer auch Teil des aktuellen Bildes. Indem die verschiedenen Stadien dieser Zeichnung fotografiert werden, entsteht ein Stop-Motion-Film.
In jeder der drei kurzen Animationen ist eine Figur zu sehen, die sich von den jeweils anderen beiden nur durch die Farbe des Hemdes unterscheidet, mit dem sie bekleidet ist (in Animation 1: oranges, 2: blaues,
3: grünes Hemd). Alter, Geschlecht, oder andere soziodemographische Merkmale der Figur können nicht bestimmt werden. (Beschreibungen zu den drei Sequenzen finden sich jeweils unter den Standbildern.)
Die einzelnen Animationen werden von Geräuschen begleitet, die jedoch nicht einzelne Handlungen unterstützen, sondern eine Atmosphäre schaffen. Der Gesamtklang der drei Animationen kann als knatterndes, melodiöses Rauschen beschrieben werden.