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Zeitung für Algorithmenethik
Europa steht kurz vor der algorithmischen Revolution, die radikale Veränderungen mit sich bringen wird. Diese Revolution wird sich in sämtlichen Bereichen der Zivilisation erstrecken und vergleichbar mit den Veränderungen der Einführung des Buchdrucks, der Schrift oder der Sprache sein. Beenden vielleicht die Algorithmen, als Werkzeug selbstbestimmter Menschen, die Moderne?

Dabei ist Europa im Vergleich zu anderen Ländern und Kontinenten eher rückständig. In Deutschland können laut einer repräsentativen Umfrage nur 45% der Bevölkerung spontan etwas mit dem Begriff Algorithmus anfangen2. Durch diese Unwissenheit entsteht eine Ablehnung, die den Fortschritt bremst und eine öffentliche Diskussion unmöglich macht. Für die Zukunft ist es allerdings essenziell, dass sich die Gesellschaft über ethische Fragen Gedanken macht. Wer definiert die Regeln, nach denen die Algorithmen arbeiten? Dürfen Algorithmen in demokratische Entscheidungen eingreifen? Dürfen Algorithmen über das Schicksal einzelner entscheiden?
Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderungen. Wir sollten unsere Werte grundsätzlich überdenken und auf die Digitalisierung anpassen. Datenschutz war nie wichtiger wie heute. Durch demokratische Prozesse sollten wir im ständigen Austausch mit Lernsystemen stehen, um diese auf unsere aktuellen Werte und Bedürfnisse anzupassen (Society in the Loop). 

In diesem Projekt geht es genau um diesen Austausch und die Möglichkeit, dass jeder unserer Gesellschaft seine Meinung mitteilen kann. Es gilt die Hürde der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zu überwinden, um einen aktiven Austausch für junge aber auch für ältere Menschen zu normalisieren. Das Motto dabei ist, inspiriert von dem Philosophen Capurro: Face to Interface.
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Fakultät Gestaltung Würzburg 2020

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