KulturMaschine F60+
Masterarbeit von Alexis Lode
Von der Arbeitsmaschine zum Kulturgut.
Von der Arbeitsmaschine zum Kulturgut. Dieser Wandel ist in vielen Bergbauregionen zu beobachten, so auch in der Lausitz. Im Zentrum dieses Wandels steht dort aktuell Welzow. Durch die frühzeitige Beendigung des Tagebaus Welzow-Süd, nach dem räumlichen Teilabschnitt 1, beschleunigt sich dieser Wandel und die damit einhergehende Frage: „Was passiert nach dem Tagebau?“. Dieser Frage wurde in der folgenden Architektur-Masterarbeit nachgegangen. Der Fokus lag hierbei auf den Besonderheiten des Ortes, sowie der — physisch wie auch mental — immer größer werdenden Distanz der Stadt zum Tagebau. Ziel der Arbeit ist es den Tagebau, beziehungsweise die Maschinen, wieder mehr in die Stadt zu integrieren und diese als prägendes und Identität stiftendes Bild zu erhalten.
Dies geschah in Form eines zweiteiligen Entwurfes, welcher auf dem Erhalt der F60, Nr. 32 basiert. Hierfür wurde, ähnlich eines „Objet Trouvé“, die vorhandene F60 zu etwas Erhaltenswertem erklärt und anschließend durch ein Plus an kulturellen Funktionen erweitert. Beginnend im Zentrum Welzow’s wurde das Besucherzentrum — der ehemalige Bahnhof — als zentrale Anlaufstelle für Touristen und Bewohner aufgenommen und durch eine vielfältig nutzbare Platzgestaltung erweitert. Hierfür wurden zwei der ehemaligen Querförderanlagen umgestaltet. Eine dient als Aussichtspunkt für die visuelle Verbindung zum Tagebau. Die andere bildet den Startpunkt der KulturMaschine F60+, wobei die modifizierte Querförderanlage die Besucher abholen und sie auf der ehemaligen Bahnstrecke zur Tagebaukante, sowie der dort platzierten F60+, befördern soll. An dieser Stelle beginnt der zweite Teil des Entwurfs. Geplant ist ein Rundweg durch die Konstruktion auf der, bei den verschiedenen „Auswurfpunkten“, die Kultur der Lausitz, sowie der Wandel in der Region vermittelt wird. Die Einbauten sind dabei in ihrer Form und Ästhetik an Maschinenteilen orientiert und auch die Farbgebung basiert auf der Farbpalette des Herstellers der F60, der TAKRAF.
Die Arbeit soll eine Anregung sein die zurückbleibende Infrastruktur der Großindustrie sinnvoll umzugestalten und bei all den Fortschrittsgedanken den Ursprung nicht aus den Augen zu verlieren.
