die Transparenz des Ungesagten - ein Versuch
Masterarbeit / Konzept / Thesis / fotografischer Bildband / Text / Analyse klinischer Räume auf narrativer Ebene / filmische Arbeit / Führung von Interviews / Werkschau
In der Masterarbeit „die Transparenz des Ungesagten - ein Versuch” lag die Fixierung auf dem unsichtbaren Patienten. Viele chronische oder angeborene Krankheiten sind für die soziale Gesellschaft auf den ersten Blick nicht erkennbar, welches in viele Situationen für den Erkrankten ein Problem darstellt, da er falsch eingeordnet oder für seine körperliche Konstitution verurteilt wird.
In diesem Projekt wurde eine Transdisziplinarität aus Medizin und Gestaltung erschaffen, die notwendig ist, um das Leben eines gesundheitlich benachteiligten Menschen in seiner Intimität und Tiefe darstellen zu können. In dieser Arbeit werden die Perspektiven des Gestalters, des Patienten sowie des Angehörigen stetig gewechselt, um eine visuelle Wahrheit zu erschaffen.
In klinischen Räumen bilden sich narrative Ebenen und es entstehen einnehmende und emotional aufgeladene Atmosphären. Die Fixierung auf die visuelle Semantik und das intensivierte Sehen aus der Sicht eines Gestalters in der nüchternen und medizinischen Welt ermöglicht in den Momenten der körperlichen Schwäche das Empfinden einer gewissen Ästhetik und Schönheit. Die Fotografien sind als affektive, unterbewusste Handlung zu verstehen, die somit unmittelbar und nah kommunizieren und eine Modalität des Sichtbaren erschaffen. Durch sie ist es möglich, eine Transparenz zuzulassen, die das Ungesagte, welches mit dem Leben einer Erkrankung einhergeht, klar anzusprechen. Es ist ein Versuch, die physische und psychische Lage eines unsichtbaren Patienten in der heutigen Leistungsgesellschaft in seiner Problematik und seinen Empfindungen, wie Ängsten, Schmerz oder auch Hoffnung darzustellen. Denn eine stetige Rechtfertigung für die Dysfunktion des eigenen Körpers ist eine stetige Mehrbelastung im Kampf gegen die eigene Erkrankung.
Der gezeigte Bildband ist in einem Zeitraum von drei Jahren entstanden und ist das Ergebnis der Masterarbeit an der Hochschule Düsseldorf im Jahr 2020.
