Aufregung über Stunden hat es am Ende Dezember 2012 in der Vockeroder Straße der Jugend gegeben. Polizeibeamte überwältigten einen 27-jährigen Mann aus Somalia, der mit Messern und einem Besen bewaffnet lautstark auf dem Balkon seiner Wohnung mit Selbstmord drohte. Der Afrikaner ist neu in der Gemeinschaft der Flüchtlinge, die erst kurz zuvor von Möhlau nach Vockerode umgezogen sind.
Einer, der mit ihm gekommen ist, erzählt von psychischen Problemen des Mannes. “Er hat in Italien seine Fingerabdrücke abgeben müssen – und jetzt wollen ihn die deutschen Behörden nach Italien abschieben lassen – dagegen hat er protestiert und seinen Selbstmord angekündigt”, erzählt der Beniner, der seinen Namen nicht nennen wollte. Dass der Ausraster kam, nachdem der Flüchtling erfahren hatte, dass er abgeschoben werden soll, bestätigt auch Salomon Wantchoucou. “Er hat protestiert gegen die Art und Weise, wie hier von der Behörde mit den Ausländern umgegangen wird – wir sind doch keine Objekte, sondern lebende Menschen”, so der Sprecher der Flüchtlinge.
Unterdessen verfolgt eine Menschenmenge, wie zwei Männer in Zivil auf dem Nachbarbalkon auftauchen. Dann geht alles ganz schnell: Sie lenken den Mann ab, hinter ihm wird die Balkontür geöffnet und zwei Beamte in langen Kettenhemden, die gegen Messerstiche schützen sollen, überwältigen den Somali. Er wird von Mitarbeitern des Ordnungsamtes in eine Spezialklinik eingewiesen. Bisher sei der Mann nicht aufgefallen, heißt es auf Nachfrage aus der Wittenberger Kreisverwaltung.
SEK-Einsatz
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