Die Arbeit basiert auf analogen und digitalen Experimenten mit antiquarischen Anreibebuchstaben von Letraset Instant Lettering. Die Schriftzeichenfolien von Letraset gehörten bis zur sukzessiven Etablierung des digitalen Schriftsatzes Anfang der 90er Jahre zum allgegenwärtigen und täglichen Werkzeug eines Grafikdesigners. Sie ermöglichten die einfache Reproduktion von Schrift auf einer Vielzahl von Materialien, ohne jeden Buchstaben von Hand zeichnen zu müssen. Gerade im digitalen Zeitalter bieten diese Relikte einen einfachen Zugang zu einer überraschend intuitiven, involvierenden und inspirierenden Art handgemachter typografischer Gestaltung.

Die Arbeit begann zunächst mit dem analogen Gestalten eines Remix/Remakes von bestehenden Schriftarten. Es entstand ein Remake der Schrift Caslon, die nach ihrer analogen Entstehung in einen digitalen Schriftsatz umgewandelt wurde.

Der spielerische Umgang der Anreibebuchstaben, die Idee des Remix/Remakes sowie der Improvisation in der Gestaltung weisen viele Parallelen zur Jazz-Musik auf. Auf dieser Grundlage entstand die Idee der Gestaltung von Plakaten für das Montreux Jazz Festival. Hierfür wurde das Remake der Caslon verwendet und durch typische Jazz-Instrumente – ebenfalls konstruiert aus Buchstabenteile der Caslon – ergänzt. Das Konzept des Remix tritt an letzter Stelle nochmals hervor, in dem sich jedes Instrument auf drei Plakate aufgeteilt, mit anderen Instrumenten kombinieren lässt.